Ziel von Talking Maps
Die Entwicklung detaillierter Karten ist in vollem Gange, dafür sind große Mengen an Sensordaten erforderlich. Es gibt noch keinen Industriestandard für eine hochauflösende Karte.
Das Ziel des Experiments „Talking Maps“ ist es:
- Untersuchung, welche Datenelemente einer Karte hinzugefügt werden können, mit Standard-Sensordaten aus Fahrzeugen der Straßenverkehrsbehörde, und mit welcher Zuverlässigkeit, Verwendbarkeit und Häufigkeit diese Datenelemente für die Nutzung durch Behörden (Asset Management, ggf. Anwendungen im Bereich Verkehrsmanagement) zur Verfügung gestellt werden können;
- Mit dem Standardsensor ist hier ein intelligenter Bildsensor gemeint, der bei normalem Gebrauch als ADAS gekennzeichnet ist. Mit diesem Sensor wird auch geprüft, welche Datenelemente fehlen, die für den endgültigen Prozess jedoch unerlässlich sind. Es liegt außerhalb des Anwendungsbereichs, diese fehlenden Elemente mit alternativen Sensoren nachträglich zu erfassen.
- Erforschung des Werts dieser Daten und Karten oder anderer Datensätze angesichts der Entwicklungen im Bereich CAD (Level 4,5) sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene;
- Straßenverwalter aktiv in die Entwicklungen im Bereich Smart Mobility einbinden und dafür begeistern.
Projektansatz
Die Entwicklung von Sensoren und Konnektivität, die bei der Entwicklung von HD-Karten helfen können, schreitet rasant voran. Ziel ist es unter anderem, ein möglichst vollständiges digitalisiertes Bild der Straße für den automatisierten Verkehr zu erhalten. Die Generierung zusätzlicher Daten durch den Einsatz von Straßenverwaltungsfahrzeugen kann zur Entwicklung detaillierter Karten beitragen. Bewusst wurde die Wahl auf Straßenverwaltungsfahrzeuge gefallen, da diese immer in einem begrenzten Gebiet aktiv sind und häufiger dieselbe Route befahren. Dies ermöglicht einen besseren Vergleich der gewonnenen Daten.
Forschungsfragen sind unter anderem:
- Wie schnell kann aus zusätzlichen Daten von Straßenverwaltungsfahrzeugen eine brauchbare Karte erstellt werden?
- Wie brauchbar und vollständig ist dieses Material im Hinblick auf den gewünschten Verwendungszweck (sowohl CAD als auch Smart Asset Management)?
- Inwieweit entspricht die entstehende Karte den internationalen Kartenstandards oder weicht sie davon ab?
- Inwieweit können diese Daten zur Validierung von Daten aus anderen Quellen für HD-Karten beitragen?
Ansprechpartner V-tron:
Erreichte Ergebnisse
Es handelt sich um einen Proof-of-Concept von maximal zwei Jahren. Dabei wird geprüft, wie ein Gleichgewicht zwischen den Erfassungsbemühungen, der Vereinheitlichung/Standardisierung (Qualität und Verwendbarkeit von Kartenmaterial) und dem Beitrag zu den Zielen und dem Betrieb von Unternehmen und Behörden gefunden werden kann.
Der folgende Mehrwert wird für das Asset Management gesehen:
- Effizienz durch gezielte Funktionskontrolle. Die Sichtprüfung der gesamten Fläche kann möglicherweise von zweimal pro Woche auf einmal pro Woche reduziert werden.
- Durch die Bereitstellung der Daten an die Vertragspartner müssen weniger Kilometer zurückgelegt werden und Schilder werden schneller ersetzt.
- Besserer Service für Verkehrsteilnehmer und kürzere Reaktionszeiten. Schilder und Änderungen in der digitalen Sichtbarkeit von Schildern sind gut sichtbar.
- Dies kann zu Kosteneinsparungen (Material, Ausrüstung, Arbeitsstunden) führen. Bei Einsatz von Vertragspartnern können diese Kosteneinsparungen zu niedrigeren Preisen führen. Auch ein effizienterer Einsatz eigener Fahrzeuge kann zu Kosteneinsparungen führen. Oder ein anderer Einsatz von Fahrzeugen, wodurch schneller auf IM-Meldungen reagiert werden kann. WIS-Fahrzeuge, die zur Inspektion unterwegs sind, unterbrechen ihre Inspektion, sobald eine IM-Meldung eingeht, bei der sich der Straßeninspektor in der Nähe befindet.
- Digitale Karten können vorläufig noch keinen teilweisen oder vollständigen Ersatz für physische Schilder darstellen.
Herausforderungen
Datenschutz
Der Vision-Sensor ist keine herkömmliche Kamera und macht in keiner Weise „Video- oder Fotoaufnahmen” der Situation außerhalb des Fahrzeugs. Objekte auf und neben der Straße werden „erkannt“, und im Falle dieser Erkennung werden Daten gesendet. Es handelt sich um eine ereignisgesteuerte Kommunikation, bei der das Ereignis im Sensor erkannt und charakterisiert wird. Nur diese Charakterisierungsdaten werden kommuniziert. Diese Ereignisse werden nicht mit einem Zeitstempel versehen und sind daher nicht nachvollziehbar oder rückverfolgbar. Potenziell datenschutzrelevante Elemente wie Kennzeichen und Merkmale anderer Verkehrsteilnehmer werden weder erfasst noch weitergegeben.
Datenqualität
- Tiefenmessungen: Abstände zu Objekten und damit deren Position. Die Positionsbestimmung erfolgt mithilfe von GPS in der On-Board-Einheit (CANbus) und unterliegt den bekannten Einschränkungen von GPS in diesem Bereich.
- Konfidenzniveaus: Je häufiger ein Objekt beobachtet wird, desto höher sind die Konfidenzniveaus, mit denen das Objekt in den Daten dargestellt wird.