Ziel von ATLAS
V-Tron, Experte für Sensortechnologie und Datenkommunikation, und MST, Spezialist für nachhaltige Mobilität und Sicherheit, bündeln im Rahmen des Projekts ATLAS ihre Kräfte, um eine skalierbare und modulare autonome Fahrzeugplattform zu entwickeln.
Diese Plattform ermöglicht sowohl autonome als auch ferngesteuerte Steuerung, indem sie die Intelligenz zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur verteilt. Dieser Ansatz fördert eine effizientere und sicherere Logistik und reagiert auf den Mangel an Fahrern und die Notwendigkeit, bestehende Fahrzeuge zu modernisieren.
ATLAS konzentriert sich auf die wachsende Nachfrage nach sicheren, nachhaltigen und effizienten Transportlösungen in der Schwerindustrie. V-Tron ist für die Sensorik und digitale Infrastruktur verantwortlich, während MST sein Wissen über Fahrzeugtechnologie und Zertifizierung einbringt. Gemeinsam arbeiten sie an einem Add-on-Telekommunikationssystem, das für den Betrieb intelligenter Infrastruktur und autonomer Fahrzeuge in gemischten Verkehrsumgebungen, wie z. B. Industriegebieten, von entscheidender Bedeutung ist.
ATLAS baut auf früheren Erfolgen der Zusammenarbeit auf und hat sich zum Ziel gesetzt, die Technologie auf eine höhere Entwicklungsstufe (TRL 7-8) zu bringen, mit einem funktionsfähigen Prototyp, der in industriellen Anwendungen getestet wird. Was ATLAS von bestehenden Systemen unterscheidet, ist seine modulare Architektur, kollektive Wahrnehmung und autonome Entscheidungsfähigkeit, wodurch flexible und kosteneffiziente Lösungen angeboten werden können. Diese Innovation macht kommerzielle Anwendungen im Logistiksektor realisierbar und bietet eine Antwort auf die strengen Vorschriften für autonome Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen.
Projektansatz
V-tron BV arbeitet gemeinsam mit MST Groep B.V. an der Entwicklung innovativer autonomer Transportlösungen mit Schwerpunkt auf intelligenter Infrastruktur, Schwerlastfahrzeugen und logistischen Anwendungen.
ATLAS beginnt mit konkreten Anwendungsfällen, wie beispielsweise beim Logistikdienstleister DPD, und konzentriert sich auf die Verbesserung der Sicherheit und Effizienz verschiedener Transportvorgänge. Dazu gehören unter anderem der maximale Einsatz von Transportfahrzeugen, für die normalerweise Menschen (Bediener) für die Sicherheit und die Automatisierung des Transports an Terminals, in Verteilzentren zwischen Standorten, sowohl auf Privatgelände als auch auf öffentlichen Straßen, erforderlich sind.
Bei der Entwicklung von ATLAS liegt der Schwerpunkt auf der Nutzung bestehender Infrastruktur und Ausrüstung, wie beispielsweise einer Lkw-Plattform, um ausreichend Platz für die Beladung (Container und Kupplungskopf) zu erhalten. Das Verhalten des Systems muss einfach und vorhersehbar sein und in der Lage sein, verschiedene Problemszenarien selbstständig zu lösen. Es wird auch gezeigt, dass die Automatisierung als Nachrüstung bestehender Fahrzeuge für die Verkehrssicherheit möglich ist. Damit kann die Transporttätigkeit übernommen werden, wodurch der Bedarf an Bedienern/Fahrern reduziert wird.
ATLAS baut auf bestehenden Fernsteuerungstechnologien auf. Ziel ist es, den Fernsteuerer langfristig als Sicherheitssteuerer einzusetzen, wobei das System automatisch arbeitet, aber in Extremfällen aus der Ferne von Menschen unterstützt werden kann, und es weiter in Richtung vollautomatisiertes Fahren zu entwickeln.
Während in der Vergangenheit der Schwerpunkt vor allem auf der intelligenten Gestaltung von Fahrzeugen lag, liegt der Fokus nun auf der intelligenten Gestaltung der Infrastruktur, sodass Daten auch mit von Fahrern gesteuerten Fahrzeugen geteilt werden können. Dieser Ansatz bietet die Möglichkeit, die Automatisierung von Lagerplätzen für verschiedene Anwendungen skalierbar zu gestalten.
Ansprechpartner V-tron:
Erwartete Ergebnisse
Alle Partner innerhalb der Kooperation sind in der Lage, als Ergebnis des F&E-Projekts wirtschaftlichen Wert zu generieren.
Für V-Tron bedeutet dies:
- Aufbau eines Tele-Operators mit dezentraler Infrastruktur;
- Intelligente Kommunikation zwischen Fahrzeug und Infrastruktur;
- Ein vereinfachtes Datenkommunikationssystem, das autonom arbeiten kann;
- Ein Datenkommunikationssystem, das mit anderen Fahrzeugen/Betreibern kommuniziert.
Die Intelligenz der Infrastruktur garantiert eine lange Lebensdauer der Lösung. Ersatzfahrzeuge lassen sich ohne hohe Investitionskosten problemlos in das System integrieren.
Auf der Fahrzeugseite führt dies zu:
- Entwicklung und Integration eines integrierten autonomen Telekommunikationssystems der Stufe 4;
- Nachweis eines validierten und sicher getesteten Add-on-Systems bestehender Techniken, (Sub-)Systeme und Technologien;
- Entwicklung eines universellen und modularen Add-on-Systems für verschiedene Anwendungsfälle;
- Pflasterung der Strecke zur Zulassung von autonomem (schwerem) Verkehr auf bestimmten Abschnitten öffentlicher Straßen.
Herausforderungen
Die wichtigsten (innovativen) Technologien, die entwickelt werden, sind:
Fortschrittliche autonome Steuerungssoftware:
V-Tron muss verschiedene KI-Modelle (verschiedene Arten von tiefen neuronalen Netzen) entwickeln für:
- Objekterkennung und Klassifizierung
- Dynamische Routenplanung und Navigation
- Prädiktive Analysen
Ein wesentlicher Bestandteil von ATLAS ist die Entwicklung der Fernsteuerung, bei der ein Fernbediener mehrere Fahrzeuge aus der Ferne verwalten und steuern kann. Dies bietet eine effiziente Möglichkeit, Transportfahrzeuge, die oft 50 % der Zeit stillstehen, effektiver zu nutzen. Durch die Verlagerung der Fernsteuerung auf eine dezentrale Infrastruktur kann ein Fernsteuerer bis zu 15 Fahrzeuge gleichzeitig mit kollektiver Wahrnehmung bedienen.
Innovative Kommunikationsinfrastruktur:
V-tron entwickelt eine innovative Kommunikationsinfrastruktur, die die neuesten 5G-Netzwerktechnologien und Edge-Computing nutzt, um eine zuverlässige und schnelle Datenübertragung zwischen dem Fahrzeug, anderen Fahrzeugen und der Infrastruktur zu gewährleisten, auch bekannt als V2X (Vehicle-to-Everything). Einige wichtige innovative Merkmale:
- Geringe Latenz und höhere Zuverlässigkeit;
- Sicherer Datenaustausch.
Durch die Verlagerung der Datenverarbeitung näher an die Quelle wird die Latenz erheblich reduziert, was für Echtzeitentscheidungen in autonomen Operationen von entscheidender Bedeutung ist. Edge-Computing sorgt dafür, dass wichtige Daten wie Objekterkennung und Fahrzeugstatus lokal verarbeitet werden, während weniger zeitkritische Daten zur weiteren Analyse an eine zentrale Cloud gesendet werden können.
Die Infrastruktur nutzt fortschrittliche Verschlüsselungstechniken und ein dezentrales Netzwerkdesign für die Sicherheit und Integrität der Daten. Dies ist besonders wichtig in Umgebungen, in denen Cybersicherheit ein großes Anliegen ist.