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ACTI-I

Akzeptanz technologischer Unvollkommenheiten von ISA

ACTI-I erfolgreich abgeschlossen

Im August 2023 wurde das Projekt ACTI-I mit der Präsentation der Ergebnisse in einer Broschüre abgeschlossen, die in limitierter Auflage erschienen ist, aber über diesen Link (auf Niederländisch) auch im PDF-Format heruntergeladen werden kann.

Ziel von ACTI-I

ISA, eine Abkürzung für Intelligent Speed Assistance* (intelligente Geschwindigkeitsunterstützung), ist eines der Fahrerassistenzsysteme, deren Einbau seit Juli 2022 in ganz Europa in allen neuen Personenkraftwagenmodellen vorgeschrieben ist.

Obwohl (eine Form von) ISA mittlerweile in allen neuen Automodellen obligatorisch eingebaut ist, haben viele Fahrer noch keine Erfahrung mit ISA. Sie müssen diese neue Technologie also erst noch akzeptieren und lernen, damit zu fahren. Das ist wichtig, denn nur bei einer hohen Akzeptanz können die angestrebten Ziele von ISA erreicht werden.

Mittlerweile gibt es genügend Belege dafür, dass die Akzeptanz von ISA hoch sein kann. Dies gilt jedoch vor allem dann, wenn das System einwandfrei funktioniert. Frühere Untersuchungen haben auch gezeigt, dass Fahrer höhere Maßstäbe an die Akzeptanz von technischen Ausfällen in Fahrzeugsystemen anlegen als an ihre eigene Fahrzeugbeherrschung und ihren Fahrstil. Und genau hier liegt das Problem, wenn es um die Nutzung und Akzeptanz von ISA geht. Derzeit funktioniert ISA nämlich noch nicht perfekt, weshalb viele Fahrer das System ausschalten.

* Manchmal steht das A auch für „Adoption“ oder „Adaption“. Dies zeigt erneut die Vielfalt der Interpretationen der Abkürzung ISA.

Die mangelhafte Funktionsweise von ISA ist hauptsächlich zurückzuführen auf:

  • Falsche Erkennung von Geschwindigkeitsschildern durch die visuellen Erkennungssysteme im Auto
  • Falsche Geschwindigkeitsdaten in (staatlichen) Datenbanken, die die digitalen Karten für die Geschwindigkeitsempfehlung auf der befahrenen Straße verwenden.
  • unnötige und/oder unangenehme Eingriffe in die Geschwindigkeit des Fahrzeugs.

Forschungsdesign ACTI-I

Im Forschungsprojekt ACTI-I wurde untersucht, auf Grundlage welcher Argumente und Erfahrungen Fahrer von Fahrzeugen mit einem nachgerüsteten obligatorischen ISA-System in Betracht ziehen, mit dem System zu fahren, und ab welchem Punkt die Unzulänglichkeiten des Systems nicht mehr akzeptabel sind und das System ausgeschaltet wird. Das zugrunde liegende Ziel ist es, das Potenzial von ISA besser auszuschöpfen.

 

Forschungsfrage:
Welchen Einfluss hat technisches Versagen auf die Akzeptanz von ISA?

Ansatz:

  • Literaturrecherche zu Fehlschlägen und Akzeptanz neuer Technologien (allgemein) und Fahrerassistenzsystemen
  • Interviews und Teilnehmerbefragung zu Führungsverhalten und Erwartungen an, Erfahrungen mit und Bewertung von ISA
  • Untersuchungen zur I(C)T für ISA durch zwei Absolventen des Masterstudiengangs Engineering Systems bei GeoJunxion
  • 7 wöchentliche Besprechungen mit den Konsortialpartnern im Jahr 2022 und eine gemeinsame Arbeitssitzung im Januar 2023

Ansprechpartner V-tron:

Arno van der Steen

ADAS Consultant

T: +31 (0) 653 761 233

 

E: a.vandersteen@v-tron.eu

Zusammenfassung ACTI-I

Geschwindigkeit ist einer der wichtigsten grundlegenden Risikofaktoren im Straßenverkehr. Je schneller ein Auto fährt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit von (schweren) Unfällen und desto höher sind die Emissionen. Die Politik konzentriert sich daher zunehmend auf die Vermeidung von überhöhter Geschwindigkeit und Geschwindigkeitsunterschieden im Straßenverkehr. Das Fahrerassistenzsystem ISA (Intelligenter Geschwindigkeitsassistent) ist eine der technologischen Lösungen, die dazu beitragen können. ISA gibt es in vielen Varianten, von informativ (der Fahrer wird durch intelligente Technologie über die geltende Höchstgeschwindigkeit informiert) bis zwingend (das Auto wird physisch daran gehindert, schneller als die Höchstgeschwindigkeit zu fahren).

Mittlerweile gibt es genügend Belege dafür, dass die Akzeptanz von ISA hoch sein kann, wenn das System einwandfrei funktioniert.
Die Praxis ist jedoch widerspenstig. Das Fahren mit ISA hängt von vielen Systemen ab, und sowohl das System im Auto als auch die vielen komplexen Systeme, die für die zugrunde liegende Informationsversorgung erforderlich sind, können ausfallen oder falsche Informationen weitergeben. Auch die aktive Geschwindigkeitsbegrenzung durch ISA wird von den Fahrern unterschiedlich wahrgenommen und bewertet. All dies steht der Akzeptanz von ISA im Wege, sodass nicht alle positiven Effekte erzielt werden können.

Im Rahmen des Projekts ACTI-I wurde auf der Grundlage von Interviews mit Experten, potenziellen Nutzern und Testpersonen, einer Literaturstudie und Untersuchungen zur Genauigkeit digitaler Karten untersucht, welche Auswirkungen technische Ausfälle auf die Akzeptanz von ISA haben. Der Bericht enthält die Methodik, die Ergebnisse und die wichtigsten Empfehlungen. Die wichtigste Schlussfolgerung lautet, dass ISA ein großes Potenzial zur Erhöhung der Verkehrssicherheit hat, da das System, wenn es gut funktioniert, voraussichtlich von einem Großteil der Fahrer genutzt werden wird. Allerdings ist der technische Stand der Technik derzeit noch nicht weit genug fortgeschritten, um dieses Potenzial auch auszuschöpfen. Insbesondere die digitalen Infrastrukturen, die für qualitativ hochwertige Daten im System erforderlich sind, sind noch nicht ausreichend entwickelt und/oder aufeinander abgestimmt. Der Fahrer spürt die nachteiligen und manchmal sogar gefährlichen Folgen davon während der Fahrt, was der Akzeptanz des Systems natürlich nicht zuträglich ist.

Auf Grundlage der Ergebnisse von ACTI-I kommt das Konsortium daher zu dem Schluss, dass sowohl Technologieentwickler als auch politische Entscheidungsträger schnell(er) handeln müssen, um insbesondere die digitale Infrastruktur in Ordnung zu bringen. Dabei muss auch die physische Infrastruktur „aktualisiert” werden, um die Integration von Kamerabildern in das System zu optimieren.
Viel Spaß beim Lesen und wenden Sie sich gerne an die Forscher, wenn Sie mehr über dieses Projekt und seine Ergebnisse erfahren möchten.

Im Namen des gesamten Konsortiums,

Partner in ACTI-I

Projektpartner:

ACTI-I ist ein einjähriges Kiem-Projekt, das von der Regieorgaan SiA für praxisorientierte Forschung mitfinanziert wird.

 

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